Wasser sparen – Bringt’s das?

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Wasser bleibt doch im System Erde erhalten. Da ist es doch egal, wenn wir es verwenden und den Wasserhahn beim Zähneputzen offen lassen. Oder?! Lass uns schauen, ob es Sinn macht Wasser zu sparen.

Schön, dass du hier bist! Ich bin Kerstin – selbstständig als NachhaltigkeitsCoach, Öko-Architektin und leidenschaftliche Gärtnerin. Beim Hausbau und bei Sanierungen lässt sich Einiges tun, um langfristig ne Menge Wasser zu sparen, gerade dann, wenn man versucht möglichst autark zu bauen und zu leben. Aber auch im Alltag und im Garten gibt es viele gute und sinnvolle Tipps.

Lass uns direkt reinstarten:

Macht Wasser zu sparen Sinn?

„Fakt ist: Wasserknappheit ist ein Problem, das Deutschland und Europa in Zukunft mehr und mehr beschäftigen wird. Für jeden von uns bedeutet das, dass wir unseren Umgang mit Wasser überdenken und mit der Ressource Wasser sparsam umgehen müssen.“

oekotest.de, 06.09.2022

Okay, wir verstehen, dass das Wasser wohl knapper wird. Klimawandel. Niederschläge gebündelt in kürzeren Phasen des Jahres, dafür längere Trockenperioden.

Da aber kein Wasser aus dem „System Erde“ entweicht, warum sollte dann Wasserknappheit ein Problem sein?

Ganz einfach, weil das Wasser neu verteilt wird und nicht mehr dort zur Verfügung steht, wo wir Menschen, Tiere und Pflanzen es bisher gewohnt waren zu bekommen. Klar, durch unseren Reichtum in der westlichen Welt können wir das ein Stück weit kompensieren, aber sicherlich nicht vollständig und langfristig. Stattdessen müssen wir dem Wasser helfen, wieder dort zu „sein“, wo wir es brauchen: zum Beispiel in den Tiefen unserer Böden.

Warum ist Wasserverbrauch schlecht für die Umwelt?

„Das Erdklima wird stärker als angenommen durch den weltweiten Wasserverbrauch belastet. Erstmals haben Forscher den sich daraus ergebenen Energieverbrauch gemessen: Allein die Wassernutzung in den USA verursacht fünf Prozent der Treibhausgas-Emissionen.“

spiegel.de, 06.09.2022

Aha, die Nutzung von Wasser schlägt sich aufs Klima nieder, bzw. wird sichtbar in der CO2-Emission. Vier Bereiche sind dabei relevant: Das Pumpen von Grund- und Oberflächenwasser, die anschließende Aufbereitung in Wasserwerken, das Aufheizen und Abkühlen in Haushalten und Industrie sowie die grobe Reinigung des Abwassers. Für all das wird Energie benötigt.

Lies hier weiter:

Und hör dir diese Podcast-Folge an:

Die 3 wichtigsten Tipps zum Wasser sparen

Bevor du jetzt „Wasserspar-Duschkopf, Stopp-Taste bei Toilettenspülung etc.“ erwartest: Wasserverbrauch ist ein viiiiiiiel weiter reichendes Feld, als uns bewussst ist.

Daher hier 3 besondere Wasser-Spar-Tipps für dich:

  1. Berechne deinen Wasser-Fußabdruck (das funktioniert kostenlos online via Ökobilanz-Rechner).
  2. Konsumiere generell weniger. Egal, ob Salatkopf, Buch, Auto, Öffi-Ticket oder Möbelstück: Mit jedem Konsum-Element entscheidest du dich dafür, dass an verschiedenen Stationen in Ressourcenbeschaffung, Herstellung, Transport, Betrieb und nach Ende der Nutzungsdauer Wasser, oft Trinkwasser, verwendet und verschwendet wird. Eine Jeans „verbraucht“ 11.000 Liter Wasser, 1 Kilo Rindfleisch sogar 15.500 Liter*. Also: Minimalismus, Baby!
  3. Welche Einstellung hast du gegenüber Wasser? Was denkst du, wenn es regnet? Stört es dich, wenn ein kleiner Bach den menschengemachten Bachlauf unterspült, weil es unordentlich aussieht? Übe dich in allerpositivsten Gedanken und in tiefer Dankbarkeit immer dann, wenn dir Wasser begegnet.

„[…] auch wenn wir deutschlandweit betrachtet genügend Wasser zur Verfügung haben, verbrauchen wir bei jedem Liter Trinkwasser Energie oder andere Ressourcen (zum Beispiel für die Reinigung des Wassers). Auch für uns in Deutschland gilt daher: Wassersparen! Hält die Dürre außerdem weiter an, wird sich das auch auf unsere Wasserverfügbarkeit auswirken.“

wwf.de, 06.09.2022

Wasser sparen im Haus(halt)

Online findest du super viele Tipps. Hier ein paar besondere Aspekte für dich:

  • Hol dir eine Komposttoilette fürs Haus (statt Wasserspülklosett).
  • Lass dein Dach begrünen. Das funktioniert bis zu einer bestimmten Dachneigung problemlos, für Flachdächer sowieso. Vorteil: Kühlt im Sommer. Verbessert das Mikroklima. Fördert die Biodiversität und liefert Nahrung für Insekten.
  • Weniger Asphalt, geplättelte oder mit Kies, Splitt und Co. trocken gestaltete Außenbereiche. Weniger Rasen. Mehr vielfältiges Grün und Bunt!
  • Ja, Wassersparkopf in der Dusche und Reduzierung der Wassermenge beim WC. Notier ich hier, weil Viele das zwar wissen, aber noch immer nicht umgesetzt haben. Et toi?
  • Konsumiere Lebensmittel aus regionaler Bio-Landwirtschaft. Idealerweise von Betrieben, die regenerative Landwirtschaft betreiben.

Wasser sparen im Garten

  • Richte eine Pflanzenkläranlage im Garten ein. Gibt’s auch in ganz klein.
  • Fange Regenwasser auf und nutze es sinnvoll.
  • Hilf dem Boden Wasser zu speichern – mit organischem Mulch (z.B. Schnittgut, Holzhäcksel etc.) und Humusaufbau. Kurzfristig hilft auch die Karton-Methode.
  • Sorge dafür, dass Regenwasser im Außenbereich nur langsam abfließt. So kann es besser versickern, das Mikroklima verbessern und Pflanzen bewässern. Bei Hanglage klappt das z.B. durch Mulden quer zum Hang.

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