Komposttoilette im Haus

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Ob Tiny Haus, Gartenhaus oder ganz normales Zuhause: Ein WC ohne Spülwasser, stattdessen als Komposttoilette eingerichtet, ist ein toller Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Autarkie.

So kann sie aussehen, die Komposttoilette im Haus (bzw. Trockentrenntoilette, wie wir gleich lernen).

Wobei man von WC ja gar nicht sprechen kann: Denn WC steht für Water Closet, und gerade DAS brauchst du bei einer Trockentrenntoilette, Trockentoilette bzw. beim Kompostklo ja gerade NICHT.

Also: Einfach kurz eins einbauen?

So schnell bist du beim Haus vermutlich nicht. Und ja, in der Realität steckt mehr dahinter als „einfach kurz aufbauen“. Hier erfährst du Infos und Tipps zu Fragen rund um die Komposttoilette im Haus:

  • Komposttoilette zuhause: Ist das erlaubt?
  • Beim Neubau eine Komposttoilette einplanen: Was ist zu beachten? 
  • Gibt es einen Unterschied zwischen Komposttoilette und Trockentrenntoilette? 
  • Woher stammt das Holz, mit dem Trobolo Toiletten baut? 
  • Wie viel Wasser spart man, wenn man statt einer Wasserspültoilette (WC = Water Closet) das Trobolo-System verwendet? 
  • Was tun, wenn das Baurechtsamt keine Komposttoilette erlaubt? Muss man dann zwei Toiletten einbauen? 
  • Was hat man für einen Aufwand damit, wie funktioniert die Instandhaltung etc.? 

Danke an die Firma TROBOLO (Hersteller für Trockentrenntoiletten aus Holz) für die Antworten auf meine Fragen und fürs Zur-Verfügung-Stellen des Bildes mit Beispiel einer Komposttoilette im Haus.

Werbung wegen Nennung.

Komposttoilette zuhause: Ist das erlaubt? 

In Kleingartenvereinen wird das Thema über die Verordnung geregelt und, wenn es auf öffentlichem Grund erfolgen soll, wäre die zuständige Behörde (z.B. Umweltamt) zu kontaktieren.

Die fachgerechte Kompostierung mit einem geschlossenen Komposter, über 24 Monate im privaten Bereich, wird von den meisten Gemeinden und Kleingartenvereinen zugelassen und stellt eine begrüßte Alternative zur Nutzung von Camping- bzw. Chemietoiletten dar.

Das Kompostieren von Fäzes in Verbindung mit Gartenabfällen auf Ihrem eigenen Grundstück ist grundsätzlich erlaubt. Wenn Sie eine Grünfläche zur Verfügung haben, empfehlen wir die festen Ausscheidungen samt Toilettenpapier in einem Thermo-/Schnellkomposter zu kompostieren. Die Zugabe von anderen ökologisch abbaubaren Materialien wie zum Beispiel Garten- und pflanzliche Küchenabfälle, die einfach mit in den Komposter gegeben werden, hat sich als besonders effektiv erwiesen.

Fürs richtige Kompostieren gibt es lediglich einige Dinge zu beachten, die wir Ihnen auf unserer Website zur Verfügung stellen.

Zusammengefasst sind folgende Dinge zu beachten:

  • Es sollte ein geschlossener Komposter verwendet werden, der die Kompostmiete vor zu viel Regenwasser schützt.
  • Der Boden, auf dem der Komposter steht, sollte mit einem feinmaschigen Draht versehen werden, um das Eindringen von Nagetieren zu verhindern.
  • Außerdem ist darauf zu achten, dass der Aufstellort des Komposters außerhalb eines Bereiches liegt, an dem zum Beispiel Kinder spielen.

Geruchsbelästigung während der Kompostierung ist nicht zu befürchten, da die Ausscheidungen in kürzester Zeit austrocknen. Das Abdecken der Toilettenabfälle nach der Entleerung im Komposter durch zum Beispiel Rasenschnitt oder ähnliches Material dient zusätzlich der Geruchsunterbindung.

Der Urin kann mit Wasser verdünnt ganz einfach ausgetragen werden und dient somit als natürliches Düngemittel für Rasen oder Zierpflanzen.

Falls die dezentrale Verwertung der Toilettenabfälle situationsbedingt nicht möglich ist, kann der Urin, zum Beispiel über ein WC, dem Kanalisationsnetz zugeführt werden. Die festen Toilettenabfälle können, wie gebrauchte Windeln, über den Hausmüll entsorgt werden.

Hier finden Sie unser Informationsvideo, welches den gesamten Ablauf visuell zusammenfasst:

Beim Neubau eine Komposttoilette einplanen: Was ist zu beachten? 

Da keine Anschlüsse notwendig sind und wenn kein Abluftsystem gewünscht ist, eigentlich nur die Abmessungen/Platz.

Eine Trenntoiletten hat den Vorteil, dass sie nachhaltig und autark funktioniert, also überall dort, wo eine normale Toilette nicht funktionieren würde. 

Gibt es einen Unterschied zwischen Komposttoilette und Trockentrenntoilette? 

Das hängt von der Ausführung ab.

Es gibt z.B. Komposttoiletten, in denen direkt kompostiert wird, und es gibt auch Komposttoiletten, die ohne Trennung von Urin und Feststoffen betrieben werden (was dann aber nicht geruchsneutral ist).

Bei einem TROBOLO wird Urin und Feststoff getrennt, was es geruchsneutral macht.

Woher stammt das Holz, mit dem Trobolo baut? 

Es stammt auf FSC- oder PEFC-zertifizierter Anbaugebieten.

Wie viel Wasser spart man, wenn man statt einer Wasserspültoilette euer System verwendet? 

„Je nach Verbrauchsprofil reduzierst du mit wasserlosen Trenntoiletten von TROBOLO deinen Gesamtwasserverbrauch [..] um 28 – 36 Prozent und verbesserst nicht nur deine Wasserbilanz, sondern reduzierst deine laufenden Kosten um einen signifikanten Betrag.“*

Infos zum Wassersparen haben wir hier extra zusammengestellt.

Was tun, wenn das Baurechtsamt keine Komposttoilette erlaubt? Muss man dann zwei Toiletten einbauen? 

Trenntoiletten sind so gut wie nie verboten bzw. kennen wir keinen Fall – man muss sich wie oben erwähnt nur bei der Entsorgung an die rechtlichen und örtlichen Rahmenbedingungen halten.

Was hat man für einen Aufwand damit? Wie funktioniert die Instandhaltung? 

Aufwand hat man wenig, man muss sich lediglich um die Entsorgung und Kompostierung kümmern (und wie bei einer normalen Toilette um die Reinigung).

Bei Dauerbetrieb bzw. in sehr kleinen Räumen ist ein Abluftsystem empfehlenswert, um Feuchtigkeit und Restgerüchen vorzubeugen.

Im Blog auf unserer Website gibt es alle Infos.

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