Mit Hund plastikfrei & Zero Waste leben

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Du willst nachhaltig leben, Müll und Plastik vermeiden, Zuhause hast du schon allerhand Tipps umgesetzt. Kopfzerbrechen verbreitet dir allerdings dein Hund – Wie kannst du es schaffen, auch mit deinem Wuffl Schritte in Richtung plastikfrei und Zero Waste zu gehen?

Hund & Müll & Plastik
– Stell dir diese Frage zuerst

Meistens startet man einfach irgendwo mit dem Müll-Reduzieren und Plastik-Sparen, wenn’s einen gepackt hat. Kann man natürlich machen! Sinnvoll ist es aber –weil effizienter– mit System vorzugehen. (Genau das mache ich mit meinen Kund*innen. Mein Buch Zero Waste – ohne Stress könnte dir gefallen.)

Im Alltag mit Hund solltest du dich zuallererst fragen:

  • Was landet tatsächlich im Müll?
  • Wo verwenden wir Plastik?

Auf die typischen Punkte gehe ich im Folgenden ein. Ergänze deine persönlichen Tipps gerne in den Kommentaren ganz unten! So bereichern wir uns gegenseitig.

(Werbung wegen Namensnennung, freiwillig & ohne Auftrag)

Hundefutter: Gesunde Ernährung ohne Plastik-Verpackung oder Dosen

In erster Linie soll sich dein Hund gesund und ausgewogen ernähren. Bisher bist du mit Dosenfutter, Trockenfutter oder BARF ganz gut gefahren. Nur: Der Müll!

Fertiges Hundefutter ohne Plastik gibt es durchaus, hier 3 Tipps:

Nassfutter im Glas

Glas hat zwar einen hohen Energiebedarf in der Herstellung und im Recycling, lässt sich aber super hygienisch reinigen und wiederverwenden. Falls du es eklig findest, die Gläser für Menschen-Essen weiterzuverwenden: Koch die Gläser in Essigwasser aus, wirf die Deckel weg und besorg neue. So bleibt garantiert nix vom Hundefutter zurück. Oder du verwendest die Schraubgläser für Non-Food-Produkte, zum Beispiel als Sortierhilfe für Kleinteile wie Schrauben, als Behälter für Waschmittel usw.

Hundefutter im Glas bekommst du zum Beispiel in Bio-Qualität bei Wuff & Mau oder selbstgekocht bei der Manufaktur For Dogs Only.

Trockenfutter im Papiersack

Auf diese Variante sind wir mit unserem Hund umgestiegen. Als Ernährungsgrundlage haben wir ein Hundefutter ohne Plastik. Dieses hochwertige, kaltgepresste Hundefutter wird im Papiersack geliefert und von Naturavetal produziert und vertrieben. Wuffl liebt es!

Kaustängel / Knabberstangen ohne Plastik-Verpackung

In speziellen Hundeläden findet man sie schon lange, inzwischen gibt’s sie auch in Hunde-Onlineshops: Knabberstangen (Kaustängel) unverpackt oder in Papier eingeschlagen, wie diese hier von Kausnack-Held.

Wenn du nicht verzichten willst auf tierische Knabbereien wie Schweineohren etc., dann kaufe am besten große Vorratspackungen, statt viele kleine. Meistens sparst du dadurch nicht nur Verpackungsmüll, sondern auch ein bisschen Geld.

Leckerli selber machen

Mich nerven die Mini-Tütchen mit Mini-Anzahl an Leckerli sehr. Man meint manchmal sogar, die Packung wiegt mehr als der Inhalt, oder?

Leckerli habe ich daher auch schon selbst gebacken. Rezepte gibt’s wie Sand am Meer, zum Beispiel diese 12 Hundekeks-Rezepte bei Moe & Me oder diese pflanzlichen Snack-Rezepte für Hunde von PeTA.

Selber kochen für den Hund

Klingt dir zu aufwändig? Kann ich verstehen. Trotzdem tu ich genau das: Ich koche selbst für unseren Hund. Und ich kann dir versichern, sie liebt ihr Futter!

Vollständig vegan oder vegetarisch lebt unsere Hündin definitiv nicht. Trotzdem will ich dir diesen Gedanken einfach mal mit auf den Weg geben. Im Futternapf unserer Hündin landet nicht jeden Tag das selbe Futter. Früher bekam sie Trockenfutter, das war ganz schön monoton… Heute merke ich, wie gespannt sie ist, wenn es Richtung Fütterungszeit geht. Sie kann es kaum erwarten und schaut super neugierig zu, wie sich ihr Napf füllt. Ich bin überzeugt, dass Hunden allein schon die Abwechslung gut tut! Auch ein Wolf frisst immer wieder andere Dinge.

Eine der allergrößten Leibspeisen unserer Hündin ist Pürree aus gekochten Karotten mit Sonnenblumenöl. Wenn sie das riecht, hört das Schwanzwedeln gar nicht mehr auf und sie ist ganz aufgeregt, bis sie endlich fressen kann.

Klar muss man sich richtig einarbeiten ins Thema „selber kochen für den Hund“, damit das Tier keine Mangelerscheinungen bekommt oder unter falscher Ernährung leidet.

Zum Glück gibt es inzwischen sehr gute Tipps und Anleitungen im Internet und in Büchern. Auch Onlinekurse oder Video-Beratung von Hundeernährungs-Expert*innen kann man sich buchen. Hier einige Tipps:

Nahrungsergänzung für Hunde

Wer auf Nummer sicher gehen will beim Selberkochen –auch gerade bei veganer Ernährung– kann Nahrungsergänzungspulver wie V-Complete verwenden.

„V-Complete vervollständigt deine hausgemachte Hundemahlzeit mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie Methionin und Tryptophan die essenziell sind für die Gesundheit deines Hundes.“

Leni von V-Complete

Das Pulver habe ich bereits ausprobiert, fand allerdings den Geruch leider ziemlich schlecht. Wuffl war auch nicht suuuuper begeistert, wenn das Pulver in den Napf kam. Daher bin ich wieder davon abgekommen.

Ob Hunde vegan ernährt werden sollten, darüber scheiden sich die Geister… Lies bitte diesen Artikel eines Tierarztes, der zeigt recht viele Facetten auf: Hunde vegan ernähren: Sofort zur Anzeige bringen oder erst mal drüber nachdenken?

Vermeide Hunde-Spielzeug aus Plastik

Ganz ehrlich – unsere verrückte Hündin braucht kein spezielles Hundespielzeug. Sie liebt

  • Holzstöcke
  • alte, mehrfach verknotete Stoffstreifen
  • Seile und Taue
  • Tannenzapfen
  • Kastanien

All das besteht aus organischem Material und kann –wenn nicht mehr benötigt– einfach verrotten. Außerdem sind keine gesundheitsschädigenden Stoffe enthalten.

Bei Plastik-Spielzeug ist das leider anders: Hier sind Weichmacher und andere Zusätze enthalten, die der Hund beim Spielen aufnehmen kann – Sei es in Form von kleinsten Partikeln, oder auch gelöst durch den Speichel des Hundes. Vor allem wenn du deinen Hund an Plastik-Spielzeug kauen lässt, passiert das leicht.

Verliert ihr euer Plastik-Spielzeug im Wald oder auf der Wiese, schadet es zusätzlich der Umwelt. Und auch, wenn du selbst irgendwann das Spielzeug entsorgst, wird es weiterhin ein Problem für Mensch und Umwelt sein, denn Restmüll wird verbrannt oder deponiert – beides mehr als doof.

Nebenbei: Wünschst du dir mehr Tipps zu Zero Waste für dich selbst?

Hundekot-Beutel ohne Plastik

Fürs große Geschäft habe ich verschiedenste Tipps gehört. Die besten sind:

  • Poopick-Beutel aus Papier
  • Zeitungspapier, zweilagig zur Tüte gefaltet
  • diverse Plastikbeutel, die bei dir zuhause (wahrscheinlich eher weniger), in deiner Familie oder bei Freunden anfallen – schenk ihnen einen zusätzlichen Nutzen, denn auch das ist nachhaltig

Zum Thema Haufen liegen lassen? verlinke ich dir einen Artikel.

Hundekot kompostieren?

Und noch eine lustige Idee zum Abschluss – vermutlich die nachhaltigste, ökologischste Lösung überhaupt: Lass den Hundekot in einem separaten Regenwurm-Komposter zersetzen. Den ernst gemeinten Artikel (Hut ab!!) findest du hier: Würmer recyceln Hundekot und verwandeln ihn in fruchtbare Pflanzennahrung

Auf dem normalen Komposthaufen hat Hundekot aber nix zu suchen! Du willst dort ja keine Krankheitskeime oder Medikamentenrückstände haben, oder?

Fallen dir weitere Ideen ein, wie man mit Hund plastikfrei und Zero Waste leben kann? Schreib gerne in die Kommentare.

Herzlichst!
Deine Kerstin

PS: 24 Tage lang Zero-Waste-Tipps bekommst du über die Zero Waste ohne Stress Mini-Challenge. Wär das was für dich?

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