Backmatte ohne Schadstoffe? Alternative zu Backpapier

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I did it. Finally. Heute hab ich unsere Küche um einen Backpapier-Ersatz ergänzt. Abgehalten hat mich bisher die Sorge um mögliche Schadstoffe in Backmatten, die evtl. in unser Essen übergehen.

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Bisher haben wir vor allem diese drei Möglichkeiten genutzt, um beim Backen weniger Müll zu produzieren und auf Plastik zu verzichten:

  • Emaille-beschichtete Kuchenform (Emaille ist eine sehr robuste Glasschicht)
  • Plätzchen oder Brot direkt aufs Backblech legen, zuvor mit Mehl bestäuben
  • Wegwerf-Backpapier von Compostella (z.B. für Pommes)
  • Wegwerf-Backpapier mehrfach verwenden

Unser Backpapier-Verbrauch war daher bereits stark reduziert. Da Backpapier am Ende aber in den Restmüll gehört, ist für mich das Reduzieren trotzdem noch nicht das Gelbe vom Ei. Für dich auch nicht, stimmt’s?

Daher denke ich seit Jahren über den Kauf einer Backmatte nach. Aber die Sorge vor Schadstoffen hielt mich bisher zurück.

Backmatte aus Silikon

Heute hat’s mich gepackt und ich habe eine Vivess-Backmatte gekauft. Sie ist aus Silikon (laut Angabe auf der Packung) und hat ein sichtbar eigebettetes Gewebe, wahrscheinlich Glasfaser.

Vor Erstbenutzung und nach jeder Benutzung soll die Backmatte mit Wasser und Spüli abgewischt werden. Ist erledigt.

Jetzt liegt unser neuer Backpapier-Ersatz gerade im Backofen bei 200°C. Warum?

Die Verbraucherzentrale NRW schätzt es als unbedenklich für die Gesundheit ein, Silikonbackförmchen* zu verwenden, wenn man ihre aufgelisteten Empfehlungen zur Nutzung von Silikonbackförmchen berücksichtigt.

(* Ja, hier ist von Silikonbackförmchen die Rede. Ich gehe davon aus, dass Backmatten aus Silikon vergleichbar sind.)

Eine der Nutzungsempfehlungen ist bei Neuanschaffung von Silikon-Backmatten relevant. Hintergrund:

„Untersuchungen von Behörden aus Deutschland und der Schweiz zeigen, dass insbesondere bei der ersten Verwendung von Silikon-Backformen bei erhöhten Temperaturen flüchtige Verbindungen in die Raumluft abgegeben werden können oder Verbindungen aus dem Silikon ins Lebensmittel übergehen können. Dies traf zumindest auf einen Teil der untersuchten Backformen zu. Das Problem liegt eher nicht in dem Material selbst. Einige Hersteller hatten offenbar den „Ausheizprozess“ unterlassen, der am Ende der Herstellung von Silikon-Backformen dazu führt, dass flüchtige Verbindungen aus dem Herstellungsprozess entfernt werden und nicht ins Lebensmittel gelangen.“

Verbraucherzentrale NRW

Außerdem soll man laut Verbraucherzentrale NRW Silikonbackförmchen generell nicht über 200°C erhitzen, auch wenn es laut Hersteller möglich ist. Ich übernehme das 1:1 für unsere Silikon-Backmatte.

Kritischer schreibt der NDR:

„Silikon-Backmatten sind sehr oft verwendbar und leicht zu reinigen – nach der Benutzung einfach mit Spülmittel und Wasser abwischen. Allerdings ist Silikon bei der Entsorgung bedenklich für die Umwelt. Außerdem seien viele Silikon-Backmatten von schlechter Qualitat gesundheitsschädlich, kritisiert das Landeslabor Schleswig-Holstein. Man erkenne sie daran, dass sie bereits beim Kauf unangenehm nach Kunststoff riechen.“

NDR

Da ich jedoch auf der verlinkten Seite, dem Landeslabor SH, nichts über Backmatten finden konnte, verläuft sich dieser Hinweis im Sand.

Was sagt Öko-Test zu Backmatten?

Spannend ist natürlich, was die professionellen Produktforscher*innen sagen. Öko-Test zum Beispiel. Ende 2021 haben sie Backpapier und Backmatten getestet. Hier ihr Fazit:

„Eine Alternative zu Backpapier: wiederverwendbare silikon- und teflonbeschichtete Matten. Die meisten Produkte im Test sind empfehlenswert. Einmal analysierte das Labor allerdings Perfluoroktansäure (PFOA) über dem in der EU zulässigen Grenzwert. Das Produkt hätte so gar nicht mehr verkauft werden dürfen.“

Öko-Test

Klingt gut, oder?

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