Schlitten-Kufen pflegen

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Endlich Schnee! Schlitten raus und ab auf die Piste. Damit’s läuft wie geschmiert, ist hin und wieder Kufen-Pflege angesagt: schleifen, wachsen, fetten, ölen?

Wahrscheinlich hast du noch nicht daran gedacht, dass „normale“ Produkte zur Pflege von Wintersportgeräten meist auf Erdölbasis hergestellt sind. Bei jedem Meter Schlittenfahrt löst sich die Kufenpflege und man arbeitet kontinuierlich potenzielle Schadstoffe in die Umwelt ein.

Diese spezielle Form von Müll, der in der Umwelt landet, kannst du vermeiden, indem du es machst wie die Großeltern früher.

Hinweis: Produktnennungen sind freiwillig und unbeauftragt.

Stumpfe Metall-Kufen schleifen

Bei der Kufenpflege geht’s nicht allein darum, eine Schmierschicht aufzubringen. Auch Rost und Unebenheiten sind ein Thema.

Zuallererst schleifst du die metallenen Kufen ab, und zwar in Fahrtrichtung. Das klappt mit feinem Schleifpapier oder notfalls auch mit Drahtwolle.

Die gelösten Partikel entfernst du mit einem feuchten Tuch und reibst dann die Kufen direkt trocken.

Kufen fetten, wachsen, ölen ohne erdölbasierte Produkte (schnelle Tipps)

Wenn du keins der heute üblichen Kufenpflegeprodukte bzw. Produkte zur Pflege von Wintersportgeräten zur Hand hast, ist das nicht schlimm. Im Gegenteil! Sei froh, dass du nicht in Versuchung kommst – Den potenziell umweltschädlichen Kufenabrieb sparst du dir einfach.

Stattdessen kannst du (vor allem, wenn’s schnell gehen muss) auf altbewährte Tipps und Tricks zurückgreifen:

Kufen wachsen mit Kerzenrest

Wichtig ist eine warme Umgebung. Hol den Schlitten ins Haus, stell ihn ggf. ein paar Minuten mit der Kufenseite an den Heizkörper, damit die Kufen Zimmertemperatur haben.

Nimm einen Rest Kerzenwachs und streiche damit fest über die Kufen, wieder in Fahrtrichtung. Nachpolieren kannst du mit einem dicht gewebten Tuch, z.B. einem alten Küchentuch.

Das Ziel ist eine hauchdünne(!), gleichmäßige Wachsschicht.

Wichtig! Achte darauf, dass du Bienenwachs oder pflanzenbasiertes Wachs verwendest. Handelsübliche Kerzen bestehen leider sehr oft aus erdölbasiertem Material – Und genau das willst du auf der Piste ja vermeiden.

Kufen ölen mit Pflanzenöl

Gib einen kleinen Schuss Pflanzenöl aus deiner Küche in die Hand, reibe die Handinnenflächen ein und streiche damit ausgiebig über die Kufen. Das Holz, auf dem die Kufen aufliegen, kannst du direkt mitbehandeln, so ist es vor Feuchtigkeit und Salz besser geschützt.

Wenn du dich für Öl entscheidest, gönne deinem Schlitten nach der Behandlung ein wenig Zeit zum Einziehen des Öls (vor allem beim Holz). Wische überschüssiges Öl erst nach ein paar Minuten weg.

Kufen pflegen mit WD-40, Ballistol & Co. ??

Ähm, nope, das lassen wir lieber sein. Selbst auf der WD-40-Internetseite* findet man folgenden Hinweis zur Behandlung von Schlittenkufen mit WD-40:

„Darauf sollte man aber nur beim Einlagern des Schlittens zurückgreifen, um es nicht bei jeder Fahrt im Schnee zu verteilen.“

Bei WD-40 handelt es sich um ein Erdöl-Produkt. Wer auf dem Weg ist zu Zero Waste und plastikfrei, wird sich früher oder später auch mit Produkten wie diesem auseinandersetzen und sich eine Meinung dazu bilden.

Meine Meinung ist: WD-40 kann hilfreich sein, zum Beispiel, wenn ein Schlüssel im Schloss klemmt und es keine mechanische Lösung gibt. Zur Schlitten-Pflege mache ich aber einen weiten, weiten Bogen um Produkte wie dieses, denn es gibt super einfache, schlaue, gewissensfreundliche, nachhaltige, ökologische Alternativen.

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Viele Grüße,

Kerstin

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