Nudeln und Müsli – als regionale Lebensmittel

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Lebensmittel schippern wir um den ganzen Kontinent. Und produzieren mit dem Transport ’ne Menge CO2. Regionale Lebensmittel findest du auch bei Nudeln und Müsli. Hier zum Beispiel.

Danke an Sabine Bingenheimer von Regionique für die Beantwortung der Fragen.

Pst, hast du dich schon an selbstgemachtem Knuspermüsli versucht? Wie leicht oder schwer ist dein ökologischer Rucksack?

Werbung wegen Nennung.

Regionique stellt Nudeln und Müsli her, deren Zutaten aus der Region stammen. Woher genau? 

Mit unserem individualisierten Transparenzcode bilden wir sämtliche Wegstrecken und die Herkunft der Zutaten ab, vom Feld zum Landwirt, vom Landwirt zum Trockner, vom Trockner in die Produktion und bis ins Lager.

Auf diese Weise sparen wir bei unserem Bircher-Müsli beispielsweise 38.000 Kilometer – eben, weil die Zutaten so nah wie möglich eingekauft werden und nicht die Erdbeeren aus China, Heidelbeeren aus Peru, Hafer aus Kanada eingesetzt werden. 

  • Beim Müsli kommen alle Zutaten aus Deutschland.
  • Bei den Nudeln kommen derzeit alle Zutaten aus Baden-Württemberg.

Aber die kleine Region ist bisher nicht unser Fokus, denn sie ist für z.B. Müsli bisher gar nicht möglich. Wir wollen es schaffen, dass irgendwann die kleine Region wieder möglich ist. Aber das ist ein langer Weg.

Regionale Lebensmittel – Welchen Unterschied macht das für die CO2-Bilanz? 

Weniger Transport bedeutet automatisch weniger CO2. Jedoch bildet der CO-2-Wert lediglich einen Aspekt der Umweltauswirkungen ab. Wir gehen von einem 360-Grad-Ansatz aus, indem wir auch den Plastikmüll und die die Zerstörung der Weltmeere bei Schiffstransport, den Wasserverbrauch, die sozialen Themen fokussieren.

Nur den CO2-Wert auszuweisen halten wir für einseitig und zu kurz gedacht.

Sind die Regionique-Produkte bio-zertifiziert?

In meiner Idealvorstellung gibt es ausschließlich die regenerativ und ökologische Landwirtschaft. Doch so weit sind wir leider noch nicht.

Wir arbeiten hauptsächlich mit regenerativ wirtschaftenden Landwirten zusammen, die sich dem Thema auch von allen Seiten nähern und sich nicht nur um den Pflanzenschutz kümmern, sondern auch um die Biodiversität, das Bodenleben verbessern und Pflanzen säen, die sich gegenseitig positiv beeinflussen. Auch hier kommt die soziale Komponente ins Spiel, denn die Landwirte sollen ihre Erntehelfer gut behandeln und nicht ausbeuten. Wir wollen, dass möglichst viele Landwirte den Schritt in die regenerative Landwirtschaft wagen als Brücke hin zum biologischen Landwirt.

Deshalb sind die REGIONIQUE-Produkte nicht bio-zertifiziert.

Wird es bei Regionique bald noch mehr Lebensmittel aus der Region geben (über Müsli und Nudeln hinaus)? 

Ja, wir arbeiten an einigen Neuprodukten. Denn es gibt bisher viel zu wenig Transparenz bei verarbeiteten Lebensmitteln. Erst wenn Konsumenten wissen, woher die Zutaten kommen, haben sie die Möglichkeit, diese auch nach ihren Auswirkungen zu kaufen. Wir sind der Überzeugung, dass wir über das Bewusstsein über die Herkunft von Zutaten einen Dominostein zum Umfallen bringen und damit möglichst viele Menschen von der Nachhaltigkeit überzeugen.

Denn wer sich einmal über die Herkunft von Zutaten Gedanken macht und Kilometer spart, wird sich Schritt für Schritt überlegen, welche weiteren Produkte er noch kauft, wie diese hergestellt wurden, wie die Mitarbeiter behandelt werden und vieles mehr. Aus unserer Sicht kommt man dann schnell zum Ergebnis, dass wir ganz vieles nicht brauchen – und das ist gut so!

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